„Games for Criminal Status“

Justice as Order through Structured Social Inequality

Die Konstruktion von Devianz durch Statusverhandlungsmodelle

Abstract

Die Studie beleuchtet die Beziehung zwischen sozialem Status und der Wahrnehmung von Verhalten, indem sie spieltheoretische Modelle auf Basis des Konzepts der Marginalität entwickelt.

Marginalität bezeichnet einen sozialen Status, der:

  • Allgegenwärtig ist – marginale Positionen existieren in allen sozialen Entitäten
  • Rar ist – marginale Statuse sind begrenzt vorhanden
  • Relativ ist – Marginalität hängt von der Rangordnung innerhalb einer Gruppenstruktur ab

Analysen zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit, mit der mächtige Akteure ein Individuum als deviant oder „kriminell“ bezeichnen, oft negativ mit dem gehaltenen Status korreliert. Die Ergebnisse legen nahe, dass iterative Status„spiele“ diejenigen in marginalen gesellschaftlichen Positionen systematisch benachteiligen können.

Indem interdependente Marginalisierungsdynamiken und Bewegungen innerhalb sozialer Hierarchien modelliert werden, klärt die Dissertation die Kräfte hinter Abweichungsbezeichnungen und Statusflüssigkeit auf. Sie steht damit im Dialog mit aktuellen soziologischen Interessen an der Untersuchung von Schnittstellen zwischen relativem Rang und kollektiven Bewertungen.

Bezug zu laufenden Arbeiten

Baut auf Forschungen auf zu:

  • Statusgewinn/-verlust in Gruppen (Anderson et al., 2021)
  • Vollzugsbias gegen marginalisierte Gruppen (Brown et al., 2019)
  • Statuskonstruktionstheorie (Ridgeway, 2014)

Fundstellen

  • Anderson, C., Kraus, M. W., Galinsky, A. D., & Keltner, D. (2021). The local ladder effect: Hierarchical goals structure shapes perceptions of social status. Journal of Personality and Social Psychology. https://doi.org/10.1037/pspi0000195
  • Brown, R. A., Frank, J. A., Jacobs, B. A., & Owens, C. D. (2019). Policing and neighborhoods: The multifaceted connections. Annual Review of Sociology, 45, 171-187. https://doi.org/10.1146/annurev-soc-073018-022524
  • Ridgeway, C. L. (2014). Why status matters for inequality. American Sociological Review, 79(1), 1–16. https://doi.org/10.1177/0003122413515997

Insgesamt stellt die Monographie einen bedeutenden interdisziplinären Beitrag dar, der Ökonomie, Soziologie und Kriminologie verbindet. Durch die Beleuchtung der Kontingenz in sozialen Konstruktionen von Devianz und Prestige liefert sie eine scharfsinnige Kritik von Ungleichheit und Kontrolle. Der integrierte Ansatz hat angesichts von Fragen zu Gerechtigkeit, Marginalität und Schichtung weiterhin große Relevanz.

Früher veröffentlichte er „Straßenverkehrsdelinquenz und Marginalität“ (Lang: 1978), eine Studie über die Möglichkeiten und Grenzen der Regulierung des sozialen Verhaltens durch Gesetze und Strafverfolgung.

Dr. Günther Grewe – New York – München –  www.WP-RA-usa.de

Grewe, Günther – Games for Criminal Status: Justice as Order through Structured Social Inequality – Frankfurt am Main, Bern, Las Vegas: Lang, 1979 – (European University Papers: Series 2, Law; Bd. 210) ISBN 3-8204-6480-8
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Grewe, Günther – Straßenverkehrsdelinquenz und Marginalität: Untersuchungen zur institutionellen Regelung von Verhalten – Frankfurt am Main, Bern, Las Vegas: Lang, 1978 – (Frankfurter kriminalwissenschaftliche Studien, Bd. 4) – ISBN 3-261-02625-1
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